„Ich gar nicht eine feine weiße Prinzessin bin; ich einfach bin bloß Pippi Langstrumpf und ich pfeifen auf das Thronsitzen“

Astrid Lindgren

„So reich wie du an Sprache bist, so weit blickst du in die Welt.“ - Khalid Cherqui

Sprache ist eines der wichtigsten Mittel, um sich mit anderen Menschen verständigen zu können. Jeder Mensch besitzt grundsätzlich die Fähigkeit, Sprache zu erzeugen und zugleich zu verstehen. Dies macht den Menschen einzigartig.

Sprache dient dazu, sein Gegenüber informieren zu wollen. Wenn ich Bedeutungsvolles in meinem Leben erfahre, möchte ich dies mit jemandem teilen - ich möchte mich mitteilen. Dabei kann es sich um Vorstellungen, Gefühle, Bedürfnisse oder Absichten handeln. Durch das Verständnis, das Mitfühlen oder Mitdenken des Anderen, lerne ich mich selbst besser zu verstehen und kann erkennen, was meine Gedanken und Handlungen in der Welt bewirken. Im Erfahrungsaustausch gelingt es mir, mich authentischer auszudrücken, Fragen zu stellen und mir Wissen anzueignen.

Die Fähigkeit der nichtsprachlichen und sprachlichen Kommunikation erlernen wir im Kindesalter. Um die Muttersprache zu entwickeln, braucht es notwendige Voraussetzungen auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene.

Sprache braucht Beziehung. Eine Beziehung zu Mitmenschen, denn Lernen ist ein Beziehungsgeschehen.

In unseren Räumen für Sprache möchten wir unserem Gegenüber wertschätzend und empathisch begegnen, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich sprachlich weiter zu entfalten.

„Beziehungen sind die Grundlage des Lebendigen - Denise Battaglia, Biologin

Unser Therapieansatz basiert auf Grundlagen entwicklungspsychologischer Erkenntnisse (J. Piaget), Elementen der
Wahrnehmungstherapie (Senso-motorik) und der Hirn- und Traumaforschung.

„Die Sensomotorik ist Grundlage für späteres Denken - Manfred Spitzer, Hirnforscher

Als LogopädInnen geben wir dem kindlichen Spiel und seinem Tätigsein einen Sinn und damit Bedeutung (B. Zollinger). Damit schaffen wir einen sicheren Raum für echte Begegnung. Das Kind fühlt sich angenommen in der Beziehung zu seinem Gegenüber, welches zuhört, zusieht, spiegelt, versteht. Beim freudvollen Spielen, Lernen und neugierigen Erforschen erlebt es einen Zuwachs an Vorstellungskraft, Wahrnehmungsfähigkeit, Handlungs- und Sprachkompetenz.

Dabei legen wir Wert darauf, dass innere Impulse des Kindes aufgenommen und gemeinsam in der Interaktion durch geteilte Erfahrungen weitergeführt werden. Auf diese Weise bauen sich weitere Entwicklungsschritte auf. Wir unterstützen diesen gemeinsamen Prozess, indem wir beachten, was über den Körper, Emotionen oder durch Zeichnen, Motorik, Spiel und Sprache ausgedrückt werden möchte.

„Der Mensch will und muss sich entfalten, und dazu braucht er (Spiel)-Raum“ - frei nach Blaise Pascal

Auch ältere Kinder & Jugendliche benötigen diesen sicheren, vertrauensvollen Raum der Begegnung, um lernen zu können. Möglicherweise haben sie bereits Frustrationen erlebt und wurden im Kindergarten oder in der Schule damit konfrontiert. Ihre Aussprache, ihr Wortschatz, ihre Grammatik, ihr Sprachverständnis oder ihre Lese-Rechtschreibschwierigkeiten und vielleicht auch ihr Verhalten erfüllten die von aussen gestellten Anforderungen nicht. Angst, Stress, Überreizung und Überforderung verhindern jedoch komplexe Lernprozesse im Gehirn. In einer entspannten Atmosphäre und einem lebendig konstruktiven Austausch werden Strategien erarbeitet, um die eigene Lernfähigkeit zu erweitern; dabei einbezogen werden Fühlen, Denken und Handeln. Die gegebene Herausforderung soll Freude bereiten und bedeutsam sein.

„Lernen ist ein auf vorangegangenen Lernerfahrungen aufbauender Prozess - Gerald Hüther, Hirnforscher